November - Dezember 2022
Gemeinschaftsausstellung initiert von Andrey Gradetchliev und den (ehemaligen) Schüler:innen der Oldenburger Kunstschule Isabella Marquardt, Johanna Tapper und Carl Wiraeus
Webseite: OLumseck
Presse: NWZ Online
Karte entwickelt mit Svelte und Mapbox
Die Ausstellung "Oldenburg ums Eck", initiiert von meinem damaligen Tutor in der Kunstschule Andrey Gradetchliev, soll ein gegenwärtiges, nicht stereotypisches Porträt meiner Heimatstadt Oldenburg darstellen. Da ich leider schon über 10 Jahre nicht mehr in Potsdam wohne und immer seltener die versteckten "Ecken" Oldenburgs kenne, bin ich extra für die Ausstellung für 2-3 Wochen nach Oldenburg gekommen, habe mich bei meinen Eltern eingenistet, tagsüber im Homeoffice gearbeitet und nach dem Feierabend in meinem alten Kinderzimmer gemalt. Wenn das Licht am Nachmittag langsam hinter den Häusern verschwand, bin ich mit meinem Handy und meiner Spiegelreflexkamera losgezogen und habe meine Heimat erneut mit einem fremden Blick erkundet. Es war seltsam für mich, denn obwohl meine Lebensrealität sich nun in Potsdam abspielt, kenne ich doch jede Straße und mir fielen viele kleine Veränderungen auf. Eines steht fest: Oldenburg zieht mit anderen "West-Städten" gleich und hat mittlerweile Spätis und Oldenburg wird nicht schöner. Dazu habe ich auch ein Bild gemalt und betitelt. Die Abrisskultur scheint ein interdeutsches, wenn nicht sogar internationales Phänomen zu sein, das nicht nur in Potsdam vor der DDR-Architektur, sondern auch der Nachkriegsarchitektur im Westen keinen Halt macht. Schönheit und Verbundenheit zu Orten liegt nunmal im Auge des Betrachters. So habe ich auch eine Autobahnbrücke gemalt, denn der Autobahnring der A28 gehört für mich genauso zu Oldenburg wie die Huntebrücke, der Lappan, das Polyester, das Staatstheater, der Schlogi, das Kebabhaus und das Alhambra. Auch ich muss mich mit der Veränderung der Stadt abfinden, denn schon jetzt ist sie nicht mehr die Stadt in der ich damals aufgewachsen bin.
Für die Gemeinschaftsausstellung in meinem Heimatort Oldenburg habe ich eine interaktive Karte entwickelt, die es ermöglicht, Gemälde und Zeichnungen im Stadtraum mithilfe von QR-Codes zu entdecken. Die Web-App wurde sehr kurzfristig mit Svelte und Mapbox entwickelt und bietet noch Optimierungspotenzial. Letztendlich wurde die App weniger genutzt, um die tatsächlichen Standorte im Stadtraum zu lokalisieren, sondern eher als virtueller Ausstellungskatalog.